Wie stark ist der Meeresspiegelanstieg durch die Klimakrise?
Während unser Planet sich weiter erwärmt, schmelzen die Polkappen und andere Eisflächen. Das freiwerdende Wasser fließt in die Ozeane. Dadurch steigt der Meeresspiegel. Der Zusammenhang zwischen Meeresspiegelanstieg und Klimawandel ist unbestreitbar. Im folgenden Artikel erfährst du mehr über den Anstieg des Meeresspiegels und was mit dem Pegelstand des Meeres passieren könnte, wenn die Klimakrise weiter voranschreitet.
Der Anstieg des Meeresspiegels durch die Klimakrise
Was bedeutet Anstieg des Meeresspiegels?
Die Höhe des Meerwassers steigt im Verhältnis zur Höhe des Landes. Das bedeutet, dass das Meerwasser sich näher an die Küsten heran bewegt und der Wasserkörper immer mehr Land einnimmt. Wenn eine bestimmte Höhe des Meeresspiegels erreicht ist, kann es zu Überflutungen kommen auf dem Land.
Warum steigt der Meeresspiegel durch die Klimakrise?
Der Anstieg des Meeresspiegels wird ausgelöst durch die Klimakrise. Grundsätzlich gibt es drei treibende Kräfte für den Anstieg des Meeresspiegels.
- Ausdehnung des Wasser durch eine höhere Wassertemperatur
Wasser ist am dichtesten bei 4 Grad Celsius. Bei 4 Grad Celsius ist Wasser also am “kleinsten”. Wenn du das Wasser dann weiter erwärmst, nimmt es mehr Platz ein. 20 Grad heißes Wasser nimmt mehr Raum ein als 10 Grad kaltes Wasser. Je weiter die Temperatur des Wassers in den Ozeanen steigt, desto weiter dehnt sich das Wasser aus und nimmt mehr Platz ein. - Schmelzen von Gletschern und Eisschilden
Die steigenden Temperaturen führen zum Schmelzen von Gletschern und Eisschilden in den polaren Regionen und Gebirgen. Das geschmolzene Wasser fließt in die Ozeane und trägt zur Erhöhung des Meeresspiegels bei. - Schmelzen der Eisschilde in Grönland und der Antarktis
Die Eisschilde in Grönland und der Antarktis enthalten enorme Mengen an gefrorenem Wasser. Wenn diese Eisschilde schmelzen, fließt das Wasser ebenfalls in die Ozeane und erhöht den Meeresspiegel.
Der Meeresspiegelanstieg ist eine Lüge?
In einigen Kreisen hält sich das Gerücht, den Meeresspiegelanstieg gibt es gar nicht. Fakt ist, der Anstieg des Meeres ist wissenschaftlicher Konsens und durch unzählige Studien und Tests nachgewiesen. Daten von Sedimentbohrkernen, Küstenpegeln und Satelliten bestätigen, dass der Meeresspiegel global steigt. Der Meeresspiegelanstieg hat sich im letzten Jahrhundert leider beschleunigt.
Du findest hier einen Artikel, der die häufigsten Fehlinformationen in Verbindung mit dem Meeresspiegelanstieg unter die Lupe nimmt.
Aktueller Forschungsstand zum Meeresspiegelanstieg
Wie weit ist der Meeresspiegel bereits angestiegen?
Im 20. Jahrhundert ist der Meeresspiegel bereits um 20 cm angestiegen. Derzeit steigt der Meeresspiegel um 3,7 Millimeter pro Jahr, laut IPCC. Das ist mehr als doppelt so schnell wie noch im 20. Jahrhundert. Dort lag der Meeresspiegelanstieg bei 1,5 Millimeter pro Jahr. Alleine von 1993 bis 2022 ist das Meer um über 10 cm gestiegen. Wie es ab jetzt weitergeht, liegt daran, ob wir die menschengemachte Klimaerwärmung eindämmen können.
Folgst du dem Link hinter dem folgenden Bild, kommst du zu einer Meeresspiegelanstiegs-Animation der NASA.
Wie weit wird der Meeresspiegel ansteigen?
Laut des aktuellen IPCC-Berichts von 2022 wird der globale mittlere Meeresspiegel um etwa 2 bis 3 m ansteigen in den nächsten 2000 Jahren, wenn die Erwärmung auf 1,5°C begrenzt ist. Um 2 bis 6 m, wenn sie auf 2°C begrenzt ist und um 19 bis 22 m bei einer Erwärmung von 5°C. 19 bis 22 Meter würde bedeuten, dass Millionen von Menschen in Gefahr schweben, Küstenstädte nicht mehr existieren können und aufwendige Schutzsysteme aufgebaut werden müssen.
Wenn der komplette grönländische Eisschild abschmilzt, dann würde der globale Meeresspiegel um über 7 Meter ansteigen. Addieren wir das Schmelzwasser aus dem Antarktischen Eisschild dazu, würde der globale Meeresspiegel um unglaubliche 58 Meter zunehmen. Dieses Szenario ist zwar unwahrscheinlich. Doch es reichen mancherorts schon wenige Zentimeter, um verheerende Auswirkungen zu provozieren.
Wer ist vom Meeresspiegelanstieg betroffen?
Meeresspiegelanstieg: Welche Folgen für Menschen?
Der Anstieg des Meeresspiegels betrifft vor allem Menschen, die in Küstengebieten leben. Die Folgen des Meeranstiegs sind weitreichend. Hier findest du die Wichtigsten.
- Überschwemmungen und Sturmfluten
Mit steigendem Meeresspiegel erhöht sich das Risiko von Überschwemmungen und Sturmfluten in Küstengebieten. Das gefährdet Menschen, Häuser werden beschädigt und Infrastruktur lahm gelegt. - Verlust von Land und Küstenerosion
Durch den Anstieg des Meeresspiegels werden Küstengebiete erodiert und Land geht verloren. Häuser und Siedlungen müssen aufgegeben oder verlegt werden. Es wird unmöglich, Landwirtschaft zu betreiben. Und viel weniger Platz steht den Menschen zur Verfügung. - Gefährdung von Trinkwasserquellen
In einigen Küstengebieten dringt das Meerwasser in die Grundwasservorkommen ein, was die Trinkwasserversorgung gefährdet. Wenn Salzwasser auf landwirtschaftliche Flächen trifft, können diese unfruchtbar werden. - Gesundheitsrisiken
Überschwemmungen können zu Wasserverunreinigungen führen, sodass sich Bakterien ausbreiten. Mücken vermehren sich, die Krankheiten wie Dengue-Fieber oder Malaria übertragen.
Je nach geografischer Lage hat der Meeresspiegelanstieg unterschiedliche Auswirkungen. Insgesamt ist jedoch eindeutig, dass ein hoher Meeresspiegel zahlreiche Herausforderungen für Menschen und Tiere mit sich bringt.
Meeresspiegelanstieg: Welche Orte sind betroffen?
Der Meeresspiegelanstieg betrifft vor allem Menschen in Küstengebieten. Dazu zählen die Bewohner:innen von Großstädten wie New York, Miami, Mumbai oder Shanghai. Deutschland hat eine Küstenlänge von 2400 Kilometern. Auch hier finden sich einige Städte wie Bremerhaven, Cuxhaven, Flensburg, Friedrichstadt, Kiel oder Lübeck.
Inselstaaten sind ebenfalls vom Meeresspiegelansteig betroffen. Die Malediven, Tuvalu, Kiribati und die Marshallinseln sind besonders gefährdet. Der Meeresanstieg sorgt hier für Überschwemmungen und Erosion. Etwa 700 Millionen Menschen leben in tiefliegenden Küstengebieten weltweit, die durch den Meeresspiegelanstieg betroffen sein könnten.
Nicht nur Menschen sind vom Meeresspiegelanstieg betroffen. Auch ganze Ökosysteme wie Mangrovenwälder, Feuchtgebiete und Korallenriffe werden geschädigt. Viele Pflanzen- und Tierarten stehen vor einer ernsthaften Bedrohung durch den Anstieg des Meeresspiegels.
Wie steigt der Meeresspiegel in Deutschland?
Die Gefahr eines Meeresspiegelanstiegs durch den Klimawandel betrifft auch Deutschland. Die Wasserpegel der Nordsee und Ostsee steigen seit Jahrzehnten. Je nach Küste variiert der Meeresspiegelanstieg. Das liegt an unterschiedlichen Windsystemen und Strömungsverhältnissen. Hier siehst du einen Vergleich des Meeresspiegelanstiegs bekannter deutscher Küstenstädte in den letzten 100 Jahren.
Küste | Meeresspiegelanstieg in den letzten 100 Jahren |
---|---|
Husum | 20 Zentimeter |
Warnemünde | 14 Zentimeter |
Travemünde | 17 Zentimeter |
Wie verhindern wir den Anstieg des Meeresspiegels?
Der Anstieg des Meeresspiegels hängt unmittelbar mit dem menschengemachten Treibhauseffekt und der globalen Erwärmung zusammen. Um diesen Prozess einzudämmen, müssen wir unseren CO2-Ausstoß reduzieren.
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