CO2-Bilanz-Mail: Wie viel CO2 produziert eine E-Mail?
Das Internet hat unsere Kommunikation fĂŒr immer transformiert â wir alle schreiben tĂ€glich viele E-Mails oder Whatsapp-Nachrichten. Doch hinter Emojis und lustige Sprachnachrichten verbirgt sich ein beachtlicher CO2-FuĂabdruck. Die Energie fĂŒr unsere Nachrichten muss produziert werden. Wenn dies mit fossilen EnergietrĂ€gern gemacht wird, dann steigen die CO2-Emissionen beim Versenden von E-Mails.
Hier erfĂ€hrst du, wie viel CO2 pro Mail produziert wird. Kannst du das Klima schĂŒtzen, indem du deine E-Mails aufrĂ€umst? Du erfĂ€hrst es in diesem Beitrag.
Warum produzieren E-Mails CO2?
MĂŒhelos kannst du Nachrichten an deine Kolleg:innen, Freunde und Familie verschicken. Doch dafĂŒr wird Strom benötigt. Dieser Strom wird hĂ€ufig aus fossilen Energiequellen bezogen. Dabei entsteht ein beachtlicher CO2-FuĂabdruck. Jede E-Mail, die wir versenden oder empfangen, trĂ€gt zur Emission von Treibhausgasen bei. Der CO2-AusstoĂ in Verbindung mit E-Mails entsteht primĂ€r durch den technologischen Apparat, der erforderlich ist, um eine Nachricht vom Absender zum EmpfĂ€nger zu transportieren. Eine E-Mail ist schnell getippt, doch das verschicken produziert CO2.

Woher kommt der Energieverbrauch bei E-Mail-Diensten?
E-Mail-Dienste sind darauf ausgelegt, Nachrichten sicher zu ĂŒbertragen und zu speichern. Das heiĂt, Server brauchen viel Energie, um eine permanente VerfĂŒgbarkeit und zuverlĂ€ssige Leistung zu gewĂ€hrleisten. WĂ€re ja blöd, wenn du nur ab und zu deine Mails checken könntest.
Dies bedeutet, dass Server rund um die Uhr in Betrieb sind, um E-Mails zu verarbeiten, zu speichern und zu ĂŒbermitteln. Diese Server werden in groĂen Datenzentren gehostet, die mit KĂŒhlsystemen ausgestattet sind, um die Hardware vor Ăberhitzung zu schĂŒtzen. Dieser kontinuierliche Betrieb und die Aufrechterhaltung der idealen Betriebstemperatur erfordern betrĂ€chtliche Mengen an elektrischer Energie.
Der Energieverbrauch von Servern und Datenzentren wird oft durch nicht erneuerbare Energiequellen gedeckt, die zur Emission von Treibhausgasen wie CO2 fĂŒhren. Dieser Energieverbrauch hinterlĂ€sst einen signifikanten CO2-FuĂabdruck, der in direktem Zusammenhang mit unserer digitalen Kommunikation steht. Die zunehmende Nutzung von E-Mail-Diensten, die wachsende Menge an gespeicherten E-Mails und die steigende Nachfrage nach Echtzeitkommunikation tragen allesamt dazu bei, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen weiter zu erhöhen.
Welche Faktoren spielen eine Rolle beim CO2-FuĂabdruck von E-Mails?
Der Betrieb von Servern und Datenzentren
Einer der entscheidenden Aspekte ist der Betrieb von Servern und Datenzentren. Diese Server benötigen eine kontinuierliche Energieversorgung, um E-Mails zu speichern, zu verarbeiten und weiterzuleiten. Der Energieverbrauch dieser Infrastruktur wird oft durch nicht erneuerbare Ressourcen wie Kohle oder Erdgas gedeckt, was erhebliche CO2-Emissionen verursacht.
Versand von Daten
E-Mail-Daten werden von der Server-Infrastruktur versandt und empfangen. Versand, Speicherung und Verarbeitung sind daher nur schwer voneinander zu trennen. Bekannt ist aber, dass Glasfaserverbindungen weniger Energie verbrauchen und dadurch klimafreundlicher sind als Kupferkabel. CNET berichtet, dass diese festen Verbindungen viel effizienter sind als eine durchschnittliche mobile Internetverbindung. Am schlechtesten fĂŒrs Klima schneidet eine Starlink-Verbindung ab, wĂ€hrend 5G-Verbindungen fast so effizient sein können wie Kabel.
Verarbeiten und speichern von Daten
Weitere Faktoren umfassen den Datenverkehr selbst, der durch die Ăbertragung von E-Mails entsteht, sowie die zusĂ€tzlichen Ressourcen, die fĂŒr Spam-Filterung, Datensicherung und AnhĂ€nge erforderlich sind. Das Anwachsen der globalen E-Mail-Nutzung und die steigende Tendenz, groĂe Dateien als AnhĂ€nge zu versenden, tragen ebenfalls zur Erhöhung des CO2-FuĂabdrucks bei. Ăbrigens macht es kaum einen Unterschied, ob du AnhĂ€nge - zum Beispiel Bilder - per Mail oder als Chat-Nachricht verschickst.
EndgerÀte und Verhalten von Absender:innen und EmpfÀnger:innen
Ein groĂer Anteil des Energieverbrauchs deiner E-Mails hĂ€ngt vom GerĂ€t ab, mit dem du Mails liest und verschickst. Je lĂ€nger du brauchst, um eine E-Mail zu schreiben oder zu lesen, desto höher ist der Klima-Impact.
GrundsĂ€tzlich gilt: GerĂ€te mit kleinen Bildschirmen verbrauchen weniger Energie als solche mit groĂen, und neuere GerĂ€te sind meist effizienter als Ă€ltere. Da die Produktion eines GerĂ€ts auch schlecht fĂŒr die Umwelt ist, soll man es aber möglichst lange benutzen.
Es ist wichtig, die komplexen ZusammenhĂ€nge zwischen E-Mails und CO2-Emissionen zu verstehen, um bewusster mit unserer digitalen Kommunikation umzugehen. In den folgenden Abschnitten werden wir genauer auf den Energieverbrauch und Strategien zur Verringerung des CO2-FuĂabdrucks von E-Mails eingehen, um eine nachhaltigere digitale Kommunikationspraxis zu fördern.
Mail CO2 Verbrauch: Wie viel CO2 produziert eine Mail?
Hier siehst du einen Vergleich gĂ€ngiger Kommunikationsformen hinsichtlich ihres CO2-AusstoĂes:
| Art der Nachricht | Wie viel CO2 per Mail? |
|---|---|
| Spam E-Mail ohne lesen | 0,03 Gramm |
| Kurze E-Mail ĂŒber Telefon | 0,2 Gramm |
| Kurze E-Mail ĂŒber Laptop | 0,3 Gramm |
| Lange E-Mail | 17 Gramm |
| Brief | 20 Gramm |
Quelle: carbonliteracy.com, nachhaltiger-warenkorb.de
Tipp: Wenn du den Mail-CO2-Verbrauch verringern willst, verwende lieber Text- statt Sprachnachrichten. Wenn möglich, verschicke Bilder und Videos in geringerer QualitÀt, vermeide unnötige Nachrichten.
E-Mails im Vergleich zum CO2-FuĂabdruck eines Briefs
Keine Frage, eine E-Mail braucht weniger Ressourcen als ein Brief. Das wird in der eben gezeigten Tabelle deutlich. Unternehmen können also CO2 sparen und umweltfreundlicher unterwegs sein, wenn sie auf Papier verzichten.
Ein Brief produziert 20 Gramm CO2. FĂŒr die gleiche Menge an CO2 kannst du etwa 67 kurze E-Mails verschicken. Das macht einen riesigen Unterschied. 59 Millionen Briefe werden alleine in Deutschland tĂ€glich verschickt.
Wie viel CO2 produziert der weltweite Datenverkehr?
Wir alle wissen, der Flugverkehr ist ein groĂer Produzent von Treibhausgasen, mit etwa 3 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Das Internet geht in diesen Debatten hĂ€ufig unter.
Dabei liegt der CO2-FuĂabdruck des Internets ĂŒber dem des Flugverkehrs. Zwischen 2 und 4 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen entfallen auf das Internet, schĂ€tzen Expert:innen.
Weltweit schicken wir uns 300 Milliarden E-Mails jeden Tag, die etwa 600 Tonnen Kilogramm CO2-AusstoĂ verursachen.
Was kannst du machen, um deinen CO2-FuĂabdruck beim versenden von E-Mails zu senken
Die Reduzierung des CO2-FuĂabdrucks von E-Mails erfordert keine radikalen VerĂ€nderungen, sondern vielmehr bewusstere Gewohnheiten im Umgang mit digitaler Kommunikation. Hier sind einige Tipps, wie Einzelpersonen ihren ökologischen Einfluss beim E-Mail-Versand verringern können:
Begrenzung von E-Mail-AnhĂ€ngen und DateigröĂen: Wenn du groĂe Dateien ĂŒber E-Mails verschickst, erfordert das mehr Datenverkehr und Energie. E-Mail-Programme wie Thunderbird, Apple Mail und Outlook ermöglichen es, Bilder beim AnhĂ€ngen zu komprimieren. Das Verschicken kleinerer Bilddateien ist wohl die einfachste und zugleich effektivste MaĂnahme, um den CO2-AusstoĂ deiner Mails zu reduzieren.
Löschen ungenutzter E-Mails und AnhĂ€nge: Sortiere einmal im Jahr deine E-Mails und lösche, was du nicht mehr brauchst. Das hilft dir nicht nur dabei, die digitale Ordnung aufrechtzuerhalten, sondern reduziert auch den Speicherbedarf auf den Servern. Weniger gespeicherte Daten bedeuten letztendlich weniger Energieverbrauch und CO2-Emissionen. Viele E-Mail-Programme ermöglichen es dir, E-Mails nach GröĂe zu sortieren. So findest du schnell die Mails, deren Löschung den gröĂten Effekt hat. Wenn du aber viel Zeit damit verbringst, kann schlimmstenfalls dein Computer dabei mehr Strom verbrauchen, als durch das AufrĂ€umen eingespart wird.
Verwendung nachhaltiger E-Mail-Anbieter: Einige E-Mail-Anbieter setzen auf erneuerbare Energien und energieeffiziente Technologien, um ihren CO2-FuĂabdruck zu reduzieren. Mit der Wahl eines solchen Anbieters kannst du die Umweltauswirkungen deiner E-Mail-Nutzung direkt verringern.
E-Mails lokal speichern: In deinem E-Mail-Programm kannst du Nachrichten lokal auf der Festplatte speichern, statt dauerhaft auf dem Server. Wenn du beispielsweise alle Mails, die Ă€lter als zwei Jahre sind, lokal ablegst, schaffst du eine gute Balance zwischen VerfĂŒgbarkeit auf anderen GerĂ€ten und geringerem Server-Speicherbedarf.
Nachhaltige E-Mail-Signaturen: KĂŒrze deine Signatur, um den Platzbedarf zu verringern. Verzichte auf Bilder oder Logos, da diese meist mehr Datenvolumen verursachen als der Text selbst. Dies reduziert die GröĂe jeder E-Mail und senkt den Energieverbrauch bei der Ăbertragung.
Bewusste Nutzung von E-Mail-Newslettern: Abonniere nur E-Mail-Newsletter, die du tatsÀchlich lesen möchtest. Das vermeidet nicht nur den Energieverbrauch, sondern reduziert auch die Menge an Datenverkehr.
Indem wir diese Strategien in unseren E-Mail-Alltag integrieren, können wir kollektiv dazu beitragen, den CO2-FuĂabdruck der digitalen Kommunikation zu reduzieren und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Gleichzeitig sind auch die BemĂŒhungen von E-Mail-Anbietern zur Effizienzsteigerung und umweltfreundlicheren Betriebsweisen ein vielversprechender Schritt in die richtige Richtung.
Ist es sinnvoll, um den CO2-FuĂabdruck deiner E-Mails zu senken?
Indem wir diese Strategien in unseren E-Mail-Alltag integrieren, können wir kollektiv dazu beitragen, den CO2-FuĂabdruck der digitalen Kommunikation zu reduzieren und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Gleichzeitig sind auch die BemĂŒhungen von E-Mail-Anbietern zur Effizienzsteigerung und umweltfreundlicheren Betriebsweisen ein vielversprechender Schritt in die richtige Richtung.
Kannst du das Klima schĂŒtzen, indem du deinen E-Mail-Posteingang aufrĂ€umst?
Bevor du viel Zeit ins AufrĂ€umen deiner Inbox steckst, ist es wichtig zu wissen, dass der GroĂteil des E-Mail-Verkehrs geschĂ€ftlich ist. Vor allem Marketing- und IT-Unternehmen sowie die E-Mail-Dienstleister haben hier den deutlich gröĂeren Hebel - und damit auch mehr Verantwortung.
Wir wollen dich natĂŒrlich nicht davon abhalten, deine E-Mails aufzurĂ€umen. Doch fĂŒr deinen persönlichen Klima-Impact gibt es bestimmt Bereiche, in denen du mit weniger Aufwand mehr bewirken kannst:
| AktivitÀt | CO2-Ausstoà |
|---|---|
| Eine E-Mail versenden | Weniger als 1 gramm |
| ChatGPT eine Frage stellen | 2â3 gramm |
| Netflix schauen | 36â55Â gramm/Stunde |
| Videocalls | 150â1Â 000 gramm/Stunde |
| Haus/Wohnung heizen | 400â4Â 563 gramm/Stunde* |
| Autofahren | 17Â 700 gramm/100 km |
*) Hier beziehen wir uns auf Zahlen vom Umweltbundesamt fĂŒr 50 mÂČ Wohnungen im Passivhaus bis unsanierte HĂ€user von 300 mÂČ. Wir nehmen an, dass es 190 Heizungstage/Jahr gibt, an denen im Schnitt die Heizung 16 Stunden eingeschaltet ist.
Bei den Zahlen in der obigen Tabelle handelt es um grobe SchÀtzungen. Wie beim Versenden einer E-Mail, können viele Faktoren die tatsÀchlichen Emissionen beeinflussen.