Moment mal, ZDF

Was möchten wir im Beitrag anmerken?

💡 Der Vergleich von CO2-Zertifikaten mit offiziellen EU-Emissionsrechten ist stark irreführend. Es handelt sich hierbei um zwei völlig unterschiedliche Systeme: Freiwillige CO2-Zertifikate werden auf dem freiwilligen Markt gehandelt. Diese Zertifikate gibt es von vielen Anbietern, der Markt ist unreguliert und die Klimaschutzwirkung vieler Zertifikate ist mitunter fragwürdig, The Guradian berichtet.

Der EU-Emissionsrechtehandel (EU-ETS) ist das offizielle Klimaschutz-Werkzeug der EU, ein verpflichtender Markt. 10 000 stationäre Anlagen wie Kraftwerke, Raffinerien und Stahlwerke müssen verpflichtend daran teilnehmen.

💡 Thematisiert werden im Beitrag auch die Gratiszuteilungen von Emissionsrechten an die Industrie. Ungesagt bleibt jedoch, dass diese Zuteilungen kostenloser Rechte seit Einführung des Systems bereits stark reduziert wurde. Die Menge der Zertifikate, die den Industriesektoren kostenlos zugeteilt wird, nimmt von Jahr zu Jahr ab und soll ab 2034 auf Null gesetzt werden. Und ganz wichtig: Der Emissionshandel arbeitet mit einem Cap. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Rechten insgesamt. Und diese wird auch nicht von freien Zuteilungen verletzt.

💡 Erfolge, die durch den Handel mit Emissionsrechten bereits erzielt wurden, werden nicht benannt. Fakt ist aber, dass der EU-ETS seit seiner Einführung im Jahr 2005 nachweislich für einen Rückgang der Emissionen der beteiligten Industrien um rund 38 % gesorgt hat. Damit trägt das Instrument einen entscheidenden Anteil zum Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens bei.

Beim EU-Emissionshandel handelt es sich um das wichtigste Klimaschutz-Werkzeug der Europäischen Union. Das System funktioniert nachweislich. Es ist nur noch zu langsam, um die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten.

Deshalb können alle mit ForTomorrow die Wirkungsweise beschleunigen. Gemeinsam kaufen wir Emissionsrechte weg und legen diese ungenutzt still.

Wir finden die kritische Auseinandersetzung mit CO2-Kompensationsmaßnahmen unbedingt wichtig. Mindestens genauso wichtig ist aber auch, dass die wiedergegebenen Informationen nicht zu Verwirrungen und Missverständnis führen.