Die Green Claims Directive: Schluss mit CO2-neutral oder klimaneutral

Gibt es wirklich CO2-neutrale oder klimaneutrale Produkte?

Wenn du deinen Joghurt kaufst, freust du dich natürlich, wenn dieser das Siegel CO2-neutral trägt. Was bedeutet das eigentlich? Ein Joghurt setzt bei seiner Produktion sicherlich Treibhausgase frei. Kühe produzieren Methan, Maschinen werden mit Strom angetrieben, der wiederum CO2 produziert. In einem Joghurt steckt also eine Menge an CO2.

Wie bekommst du diese Menge an CO2 jetzt weg? Durch eine CO2-Kompensation. Eine CO2-Kompensation hilft dabei, Restemissionen auszugleichen. Aus zwei Gründen stimmt das Label CO2-neutral bzw. klimaneutral nach einer CO2-Kompensation nicht.

Die zeitliche Komponente

Eine CO2-Kompensation wirkt in den meisten Fällen nicht sofort. Wenn du mit ForTomorrow Mischwälder aufforstest, binden fünf Bäume eine Tonne CO2 in 80 Jahren. Richtigerweise könnten wir also nicht behaupten, dass dein Produkt sofort CO2-neutral ist. Erst nach 80 Jahren wäre dies der Fall. Schwierig wird es, wenn auf Produkten behauptet wird, sie sind sofort klimaneutral. Das stimmt häufig nicht zum Zeitpunkt der Aussage. Wenn du CO2 kompensierst für ein Produkt, solltest du immer die zeitliche Komponente mit beachten.

Die Qualität der CO2-Kompensation

Häufig greifen Unternehmen auf billige CO2-Kompensationslösungen im Ausland zurück. Im letzten Jahr erschien eine umfangreiche Recherche von ZEIT und Guardian, die belegt, dass 90 % der freiwilligen CO2-Zertifikate für Regenwald minderwertig sind. Aktuell wird eine Studie debattiert, die zum Schluss kommt, dass CO2-Kompensation über Kochöfen um 1 000 % zu hoch bewertetet wird. Wird also durch eine CO2-Kompensation nicht so viel CO2 eingespart wie versprochen, kann ein Produkt ebenfalls nicht als CO2-neutral bewertet werden.

Mit ForTomorrow pflanzen wir deshalb Mischwälder vor Ort in Deutschland und nutzen den verpflichtenden, offiziellen EU-Emissionshandel, um CO2 zu kompensieren. Uns ist von Anfang an wichtig, unsere gesamte Energie in die Wirksamkeit und Transparenz unserer Klimaschutzmaßnahmen zu stecken.

Wie können Organisationen und Unternehmen ihr Klimaschutz-Engagement ehrlich kommunizieren?

Wir empfehlen dir, Contribution Claims zu verwenden. Contribution Claims zeigen, dass du mit deinem Unternehmen den Klimaschutz vorantreibst, ohne Aussagen zu treffen, die wissenschaftlich nicht korrekt sind. Contribution Claims sind beispielsweise:

  • Wir unterstützen wirksamen Klimaschutz in Deutschland.
  • Wir kompensieren 1 429,5 Tonnen CO2-Emissionen mit ForTomorrow und fördern damit den Klimaschutz in Europa.

Wie du als Unternehmen in 2024 dein Klimaschutz-Engagement kommunizierst, erfährst du auf unserem Blog.

Green Claims Directive: Wie geht Europa gegen Greenwashing vor?

Die Europäische Union bringt derzeit einen Gesetzesentwurf auf den Weg zum Thema “CO2-neutral” und “klimaneutral”. In Zukunft sollen Nachhaltigkeitsaussagen zu Produkten nur gemacht werden können, wenn diese sich wissenschaftlich belegen lassen. Die Green Claims Directive kommt wahrscheinlich Mitte des Jahres 2024. Alleine deshalb ist es nicht mehr ratsam, die Begriffe CO2-neutral oder klimaneutral zu verwenden.

Fazit zum Thema CO2-neutral und klimaneutral

Egal ob klimaneutrales Heizöl, CO2-neutrale Häuser, oder klimaneutrale Produkte in der Drogerie, die Begriffe CO2-neutral sowie klimaneutral werden inflationär verwendet und sind häufig nicht korrekt benutzt. Zum Zeitpunkt des Verkaufs können Produkte oft nicht klimaneutral sein.

Wir empfehlen deshalb Contribution Claims, um das nachhaltige Engagement eines Unternehmens oder einer Organisation zu kommunizieren. Contribution Claims können flexibel verwendet werden, Hauptsache sie entsprechen den Tatsachen.

Greenwashing gilt es zu vermeiden. Am Ende wirkt sich Greenwashing immer negativ aus auf die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens. Deshalb empfehlen wir, CO2-Kompensation zu verwenden, wenn du die volle Transparenz über die Maßnahme hast und genau weißt, wie dein CO2 ausgeglichen wird.