Was wird dich überraschen beim Nachtzugfahren?

32 Gramm CO2 erzeugt ein Zug im Durchschnitt pro Personenkilometer, beim Auto sind es 147 Gramm CO2, beim Flugzeug 230 Gramm CO2. Aus Klimaschutz-Sicht ist schon mal klar: Wenn du mit dem Zug fährst, sparst du richtig viel CO2. Doch wie fühlt es sich an?

Im April bin ich zum ersten Mal eine weite Strecke mit dem Nachtzug gefahren. Von Berlin über München nach Italien – ein 20-Stunden-Ritt. Diese 5 Dinge haben mich überrascht beim Nachtzugfahren:

Irgendwann fühlt sich das Wackeln an wie ein Wasserbett.

Auf der Hinstrecke habe ich Gedankenkarusselle gewälzt: Überlebe ich es eigentlich, wenn mir meine 20-Kilo-Reisetasche auf den Kopf fällt? Was, wenn ich meinen Ausstieg verpasse? Alles quatsch. Auf der Rücktour habe ich geschlafen wie ein Stein.

Du bekommst Frühstück ans Bett.

Was ich sonst nur aus Liebesfilmen kenne, gibt es beim Nachtzug inklusive. Du bekommst Brötchen und Kaffee in dein Abteil geliefert. Obwohl das kein 4-Sterne-Menü ist, ich habe mich echt gefreut.

Europa ist wunderschön.

Wenn du fliegst, fliegst du einfach über alles drüber. Du verpasst diese ganzen kleinen, tollen Orte. Idyllische Dörfer, schneebedeckte Berggipfel, bunte Wiesen – ich hing meistens einfach am Fenster und war überrascht, wie abwechslungsreich unser Kontinent ist.

Du wirst resilienter.

Wenn die Reisezeit eh über 10 Stunden beträgt, ärgerst du dich auch nicht mehr über 2 Stunden Verspätung. Du kommst in einen Slow-Travel-Modus. Der Weg wird zum Ziel.

Du kannst reisen, während du schläfst.

So simpel wie genial – Du gehst gemütlich ins Bett und wachst in einem ganz anderen Land auf.

Kannst du dir auch vorstellen, mit dem Nachtzug zu fahren?