Sharing Economy

Visualisierung der Sharing Economy.
Bild: Getty Images/melpomenem.

Bestimmt hast du schon einmal Erfahrungen mit der “Sharing Economy” gemacht, oder hast zumindest davon gehört. Im täglichen Leben begegnet es uns allen als Carsharing, Bibliotheken, Umsonstläden, Übernachtungsmöglichkeiten und vielem mehr.

Bei der Sharing Economy steht das Ausleihen und Bereitstellen von Gütern (z. B. Werkzeuge), Flächen (z. B. Camping) und Dienstleistungen (z. B. Übernachtung) im Vordergrund. Typisch sind das persönliche Interagieren mit den Anbietern und das vorübergehende, effiziente Nutzen von Ressourcen.

Verschiedene Beispielhafte Bilder, was geteilt werden kann.

Es gibt vielseitige Möglichkeiten Teil der Sharing Economy zu werden. Warum wir mehr Sharing-Angebote nutzen sollten, hat verschiedene Gründe. Einer ist, dass durch das Verleihen und Teilen von Gütern diese effizienter genutzt werden und weniger Ressourcen insgesamt beansprucht werden, als wenn man Produkte neu kaufen würde. Auf diese Weise können wir das Klima schützen und nebenbei auch noch Geld sparen. Ein weiterer für mich spannender Nebeneffekt: Durch weniger Dinge zu Hause, kann man sich besser auf das Wesentliche konzentrieren! Und mal ehrlich bei wem liegt die Bohrmaschine nicht auch mehr in der Kiste, statt genutzt zu werden?

Die Sharing Economy erhält immer mehr Einzug in unseren Alltag, hat aber noch viel Potential unser tägliches Leben in Zukunft weiter zu bereichern. In diesem Artikel zeigen wir dir ein paar bekannte und überraschende Wege, wie auch du ganz einfach ein Teil der Sharing Economy wirst.

Die Konzepte haben wir zum Teil selbst ausprobiert und möchten unsere Erfahrungen gerne mit dir teilen.

Foodsharing

Jemand trägt einen Korb mit Essen.
Bild: Getty Images/Janifest.

Während meines Studiums habe ich die Plattform Foodsharing.de ausprobiert. Nach einer kostenlosen Registrierung kannst du ganz einfach Mitglied werden. Foodsharing.de zeigt dir dabei eine virtuelle Karte von Esskörben und Verteilerstationen. Privatpersonen können hier Esskörbe anbieten und mit Foto, Beschreibung und Abhol-Konditionen in die Karte laden. Am Datum erkennst du, wie frisch die Produkte im jeweiligen Esskorb sind. Die Verteiler hingegen werden von Leuten befüllt, welche mehr Erfahrung haben und oft viel Zeit investieren, um Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu retten. Manchmal ist es sogar Essen, welches buchstäblich vor der Tonne gerettet wurde. Ein mir bekannter Verteiler befand sich im Rathaus von Tübingen. Hier hatte ich die Möglichkeit unbürokratisch und flexibel gerettetes Essen zu bekommen. Der Vorteil der Verteiler lag dabei für mich vor allem in der Flexibilität. So konnte ich jeder Zeit schauen, ob etwas da war, und war nicht darauf angewiesen, dass die Anbieter von Esskörben zu Hause waren. Der Nachteil daran: Oft ist nichts mehr da. Aber das ist ja auch Sinn und Zweck der Sache. In größeren Städten wie Berlin ist das Angebot natürlich umfangreicher als in kleineren Städten oder auf dem Land. Trotzdem kann ich es jedem empfehlen, der Lust hat, etwas gegen Lebensmittelverschwendung zu unternehmen.

Wohnen für Hilfe

Eine ältere Frau und ein junger Mann kochen zusammen.
Bild: Getty Images/Katazyna Bialasiewicz, bearbeitet durch Atarah Ruiz Turró.

Wohnen für Hilfe ist ein Konzept, bei dem Familien oder ältere Menschen ein freies Zimmer in ihrem Haus oder ihrer Wohnung anbieten und als Gegenleistung Unterstützung im Alltag erhalten. Ich selbst habe dieses Thema unter anderem in meiner Bachelorarbeit behandelt und finde es eine tolle Alternative z. B. für Studenten die bei steigenden Mieten trotzdem günstig wohnen wollen und dafür auch bereit sind, einen nicht monetären Beitrag zu leisten. Als Faustregel gilt hierbei, pro m² Eigenwohnraum wird eine Stunde Hilfe im Monat geleistet. Das Matching funktioniert hier meist über das Studierendenwerk oder andere Träger, welche gleichzeitig als Ansprechpartner bei Problemen fungieren.

Co-Working-Spaces

Junge Leute arbeiten zusammen.
Bild: Getty Images/Sladic.

Gerade wenn man viel unterwegs ist, noch kein eigenes Büro hat, oder einfach nach einem Netzwerk und Austausch sucht, sind Co-Working-Spaces eine tolle Alternative zum eigenen Büroraum oder zum arbeiten im Café. Gegen einen monatlichen Beitrag können Meetingräume, Arbeitsplätze, Küche und Dachterrassen genutzt werden. Neben einer dynamischen und angenehmen Arbeitsatmosphäre hat man auch direkt die benötigte Infrastruktur aus Internet, Drucker und Rezeption. Mir persönlich gefällt vor allem die junge und offene Atmosphäre und der Austausch mit anderen. Der einzige Nachteil ist, dass ein Platz oft nicht sehr günstig ist.

Couchsurfing

Zwei Frauen sind fröhlich mit Rucksäcken bei ihrem Schlafplatz angekommen.
Bild: Getty Images/PIKSEL.

Couchsurfing ist sicher eine der weltweit bekanntesten Sharing-Plattformen. Während meiner Reise durch Guatemala habe ich die Plattform selbst intensiv genutzt und dadurch tolle Leute kennengelernt und an ungewöhnlichen Orten übernachtet. Couchsurfing bietet dir die Möglichkeit, kostenlos zu übernachten und die Welt mit den Augen der Einheimischen kennenzulernen. Abseits von ausgetretenen Touristenpfaden hat man so die Möglichkeit, seine Reise ganz individuell zu gestalten und einen direkten Einblick in das Leben seiner Gastgeber zu bekommen. Es ist perfekt für Alleinreisende, die offen sind Menschen kennenzulernen und auf sie einzugehen.

Pumpipumpe

Eine Frau bohrt mit einer Bohrmaschine
Bild: Getty Images/Andrey Popov.

Pumpipumpe möchte mehr Nachbarschaftshilfe und das Verleihen von ungenutzten Gegenständen fördern. Du kannst mit Stickern auf deinem Briefkasten oder Klingel deinen Nachbarn zeigen, welche Gegenstände du zum Verleih zur Verfügung stellen willst. Die Sticker bekommst du von Pumpipumpe gegen 7€ auf deren Website. So sieht jeder, wer welche Gegenstände zum Verleih zu Hause hat. Zusätzlich gibt es auf der Website eine Karte, auf der die Standorte der verleihenden Personen mit den jeweiligen Gegenständen angezeigt werden.